Zentralisierung der IT-Landschaft
Der Einführung eines für alle Standorte gemeinsamen Rechenzentrums ging eine dezentrale IT voraus. „In jedem Gebäude standen eigene Server, es gab keine zentrale EDV-Verwaltung, die Anwendungen waren auf PCs verteilt“, erinnert sich der heutige IT-Verantwortliche Marco Ulbricht. „Diese zugleich unflexible und wartungsintensive Infrastruktur stand dem schnellen Wachstum entgegen.“ Einen zusätzlichen Impuls zur IT-Zentralisierung gab Windows XP, das als Client-Betriebssystem bis spätestens April 2014 abzulösen war und das bisher verfolgte Prinzip des „Fat Client“ Computings in Frage stellte. Um den Adminstrationsaufwand dauerhaft senken und neue Arbeitsplätze schneller ausrollen zu können, empfahl der neue IT-Administrator, die veralteten PC-Systeme sukzessive durch Endpoints zu ersetzen.
Kostenrechnung überzeugt
Ausgehend von einem kontinuierlichen Unternehmenswachstum legte Marco Ulbricht der Geschäftsleitung ein detailliertes Konzept vor, das später mit geringen Abweichungen umgesetzt wurde. Laut aktuellen Untersuchungen wirft ein Endpoint-Arbeitsplatz inklusive Rechenzentrumsanteil in einem dreijährigen Nutzungszeitraum 35 Prozent weniger Kosten auf, so eine Wirtschaftlichkeitsanalyse des Fraunhofer-Instituts UMSICHT. Bei einer für Endpoints typischen Einsatzdauer von fünf oder sechs Jahren ergeben sich entsprechend höhere Werte. Wichtiger noch als die Kostenrechnung war der AZF Gruppe allerdings die betriebliche Kontinuität, die sich mit fernverwaltbaren Endpoints leichter wahren lässt als mit den wartungsintensiven Windows-PCs.
Wechsel auf Managed Workspaces von IGEL
Allerdings konnte die zunächst gewählte Endpoint-Lösung diesbezüglich noch nicht vollständig überzeugen. Weil Software und Hardware nicht vom selben Hersteller kamen, hinterließ die mangelnde Integration funktionelle Lücken. Die erneute Evaluation gewann der deutsche Marktführer IGEL Technology, dessen Managed Workspace Konzept sich auf selbstentwickelte Hard- und Softwarelösungen gründet. Basierend auf dem stabilen und sicheren Client-Betriebssystem IGEL Linux und der Enterprise-fähigen Verwaltungslösung IGEL UMS realisierte die AZF so eine standardisierte Client-Umgebung, die sich vollumfänglich fernverwalten lässt. „Bei IGEL fanden wir ein ausgewogenes Gesamtpaket mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis vor, das hinsichtlich Wartung und Security überzeugen konnte“, berichtet Marco Ulbricht. „Die Software bietet kaum Angriffsflächen für Viren und wurde vom IGEL Support-Team auf unseren Wunsch hin sogar in einem bestimmten Detail noch weiter gehärtet.“
Vereinfachung über den ganzen Lebenszyklus
Die mit den IGEL Managed Workspaces erzielten Verbesserungen ziehen sich laut Marco Ulbricht durch den gesamten Lebenszyklus: „Hardware und OS lassen sich getrennt voneinander anschaffen, bilden aber im Betrieb eine zuverlässige und leicht zu administrierende Einheit. Installation, Einrichtung und Anpassung sind weitestgehend automatisierbar und auch der Stromverbrauch und die robuste Hardware überzeugen. Im Gegensatz zur PC-Infrastruktur gibt es kaum Software-Abhängigkeiten zu berücksichtigen und auch der Transport, die Entsorgung sowie der Datenschutz bzw. die Datenvernichtung sind deutlich einfacher geworden“, erklärt der IT-Manager. „Insgesamt gibt es viel weniger Fehlerquellen als bei den Fat Clients.“
Unified Workspace-Management
Nach einem Wachstum von 30 auf über 300 Mitarbeitern innerhalb von fünf Jahren zählt die AZF inzwischen 180 Computing-Geräte. 100 davon sind Endpoints. Daneben gibt es noch 40 gemanagte PCs und 40 ungemanagte Mobilgeräte, wie zum Beispiel Notebooks und Tablets. Das neue Standardendgerät bildet der Allround-Endpoint IGEL UD3 LX. Für besonders anspruchsvolle Userszenarien kommen etwa 20 UD5 LX zum Einsatz. Von den Endpoints des ersten Herstellers sind noch zehn in Betrieb. Sie sind mithilfe der Endpoint-Software IGEL UDC 2 in einen IGEL Managed Workspace umgewandelt und lassen sich ebenfalls per UMS fernverwalten. Besonders positiv hebt Marco Ulbricht den durchgängigen Aufbau der Remote-Managementlösung hervor: „Dank der profilbasierten Fernverwaltung mit genauem Abbild des lokalen Endpoint-Setups sind die Einstellungen immer transparent. Dazu kommen praktische Tools und Funktionen, wie zum Beispiel die Detailsuche.”.“
Zero Configuration und USB-Kontrolle
Zur Vereinfachung des Roll-outs sind die IGEL Endpoints nach ihrem physischen Anschluss sofort in der UMS zu finden. Die Konfiguration anhand der hinterlegten Einstellungsprofile kann automatisch anhand der IP- oder MAC-Adresse erfolgen. Nach einem initiierten Neustart sind die Arbeitsplätze so binnen weniger Minuten einsatzbereit – egal ob es sich um einen Verwaltungsarbeitsplatz mit zwei Monitoren handelt, einen Werkstatt- oder Backoffice-Arbeitsplatz in einer der ebenfalls zur AZF gehörenden Tankstellen. Vereinzelt sind auch Kameras und Memory-Sticks an die USB-Ports angeschlossen. Letztere lassen sich ebenfalls zentral über die UMS kontrollieren. „Ein wesentlicher Aspekt der IGEL Managed Workspaces liegt für uns in der nachhaltigen Client-Standardisierung“, erläutert Marco Ulbricht. „Diese Maßnahme ist heute fast uneingeschränkt möglich. Von 137 Daten verarbeitenden Programmen, die unsere Anwender nutzten, lassen sich lediglich zwei noch nicht per Citrix XenApp bereitstellen.“
Hohe Anwenderzufriedenheit
Die heutige Serverinfrastruktur zählt etwa 80 Server, die per VMware vSphere virtualisiert sind. Die zugrunde liegenden fünf physischen Server stellen 60 CPUs, 400GB RAM und ca. 22 TB Speicher bereit. Das letzte Update auf Windows Server 2008 RS2 und Citrix XenApp brachte laut Marco Ulbricht einen deutlichen Performancegewinn und löste frühere Probleme mit dem Sitzungsmanagement. „Das wissen auch unsere User zu schätzen, denen vor allem an einer funktionstüchtigen Arbeitsumgebung gelegen ist“, sagt Marco Ulbricht. „Seit wir Desktops statt Anwendungen veröffentlichen, ist die Zufriedenheit sehr hoch. Dazu kommt das schnelle Booten der IGEL Managed Workspaces, die nach dem Einschalten einen Autostart der Citrix-Sitzung durchführen und den Anwender somit ohne lokale Passworteingabe direkt zur Citrix-Anmeldemaske bringen.“
80 Prozent standardisiert
Bis heute stellt die AZF Unternehmensgruppe planmäßig insgesamt 80 Prozent ihrer IT-Arbeitsplätze als IGEL Managed Workspaces bereit. Aus technischer Sicht könnten künftig noch weitere Fat Clients in das Workspace-Management integriert werden. Je nach Bedarf stehen hierfür neben neuen Endpoints die OS-Standardisierung per UDC oder der IGEL Unified Management Agent (UMA) für Windows zur Verfügung. „Das Gesamtpaket aus Endpoint Hard- und Software adressiert Wartung, Support und Management sehr überzeugend und zuverlässig“, so das Fazit von Marco Ulbricht. „Die Remote-Zugriffe je Endpoint-Arbeitsplatz beschränken sich inzwischen auf ein bis zwei pro Jahr. Besser geht es kaum.“